1.1. Dieser Fassung der Spielregeln von Golf liegt ein Auswertungsprogramm zugrunde.
1.2. Dies wird der Leser/die Leserin an vielen Stellen der Regeln merken.
1.3. An mehreren Stellen der Regeln sind Programmkonstanten gekennzeichnet. Dies sind Kenngrößen, die im Auswerteprogramm enthalten sind und einige Regeln einschränken. Für eine konkrete Partie könnten diese Konstanten jedoch im Rahmen eines neuen Szenarios geändert werden.
1.4. Obwohl durch das Programm ein großer Teil an Flexibilität für den Spielleiter verloren gegangen ist, wiegen die Sicherheitsregeln für Sonderfälle, die das Spiel spielbarer machen und einen reibungslosen Verlauf ermöglichen sollen, diesen Nachteil sicher auf.
1.5. Viele dieser Sonderfälle wären ohne den Entwurf des Auswerteprogramms wohl kaum in dieser Ausführlichkeit in den Regeln berücksichtigt worden.
2.1. Golf ist ein "ewiges" Spiel. Es ist kein Spiel, das man "gewinnen" kann.
2.2. Zu jedem Zugabgabetermin kann jeder Spieler an einem aktuellen Turnier teilnehmen.
2.3. In jeder Auswertung wird eine Rangliste veröffentlicht, die die Leistungen aller Spieler in der letzten Zeit wiedergibt.
2.4. Jeder Spieler kann sich kurz- oder langfristige Ziele setzen, wie etwa den Gewinn eines Turniers oder einen Platz unter den ersten drei der Rangliste.
2.5. Jeder Spieler kann ohne Nachteile für sich selbst jederzeit in das laufende Spiel einsteigen. Er wird allerdings einige Turniere benötigen, um sich in der Rangliste nach oben zu arbeiten.
2.6. Jeder Spieler kann ohne Auswirkungen auf den Spielverlauf jederzeit aus dem Spiel aussteigen oder an einzelnen Turnieren nicht teilnehmen. Er erhält dann jedoch für ein solches Turnier keine Punkte in der Rangliste, und dieses Turnierergebnis wird 10 Runden lang (mit sinkendem Einfluß) seine Position in der Rangliste beeinflussen.
3.1. Mit dem Spielstart gibt der Spielleiter die Ausschreibung des ersten Turniers bekannt.
3.2. Zum ersten und jedem folgenden Zugabgabetermin geben die Spieler ihre Anmeldungen zum jeweils nächsten Turnier ab.
3.3. In der ersten und in jeder folgenden Auswertung gibt der Spielleiter
bekannt.
4.1. Jedes Turnier besteht aus sechs Bahnen.
4.2. Jede Bahn besteht aus einem Basiswert und einer Zufallskomponente.
4.3. Die Basiswerte jeder Bahn sind (Programmkonstante)
4.4. Die Zufallskomponente wird in Form einer Würfeldarstellung (xWy) angegeben. Dabei bedeutet xWy die Summe aus x Würfen mit einem y-seitigen Würfel, bei dem die Zahlen von 1 bis y gleichwahrscheinlich sind.
4.5. In jedem Turnier lauten die Zufallskomponenten für die 6 Bahnen: (Programmkonstante)
1W3 | 1W4 | 1W6 | 2W2 | 2W3 | 2W4 |
4.6. In der Ausschreibung eines Turniers gibt der Spielleiter
bekannt.
5.1. Jeder Spieler besitzt vier Schläger. Sinnvollerweise sollten dies verschiedene Schläger sein.
5.2. Jeder Schläger wird durch eine positive ganze Zahl dargestellt. Diese Zahl zeigt an, über welche Entfernung der Spieler mit diesem Schläger spielen kann.
5.3. Kein Schläger darf den Wert 350 überschreiten. (Programmkonstante)
5.4. Schläger können im Verlauf des Spieles (mit Einschränkungen) ausgetauscht werden.
5.5. Jeder Spieler legt mit seiner Anmeldung zu einem Turnier fest, mit welchen Schlägern er dieses Turnier bestreiten will. Er kann hierbei seinen bisherigen Schlägersatz ändern.
5.6. Zum Zeitpunkt der Anmeldung sind dem Spieler die genauen Längen der Bahnen des Turniers, zu welchem er sich anmeldet, nicht bekannt.
6.1. Vor dem Start eines Turniers werden die Zufallskomponenten jeder Bahn eines Turniers vom Auswerteprogramm ausgewürfelt und zu den jeweiligen Basiswerten addiert.
6.2. Die so entstehenden Summen ergeben die Längen der Bahnen des Turniers.
7.1. Jeder Spieler, der sich zu einem Turnier angemeldet hat, nimmt an dem laufenden Turnier teil.
7.2. Ziel der Teilnehmer eines Turniers ist es, die genauen Längen der Bahnen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Schlägern in möglichst wenig "Schlägen" zu "spielen".
7.3. Ein Spieler spielt eine Bahn dadurch, daß er durch Addition und/oder Subtraktion seiner Schläger genau die Länge der zu spielenden Bahn erreicht.
7.4. Die Anzahl der dabei benötigten Schlägerwerte ist die Anzahl der Schläge, die der Spieler auf der gespielten Bahn benötigt.
7.5. Es kann vorkommen, daß ein Spieler mit seinen Schlägern eine Bahn überhaupt nicht spielen kann. (Nämlich dann, wenn alle Schlägerwerte einen größten gemeinsamen Teiler besitzen, der nicht Teiler der Bahnlänge ist - mit solchen Schlägern kann man nur Vielfache dieses Teilers spielen. In diesem Falle setzt das Auswerteprogramm sein Ergebnis auf dieser Bahn auf 99 Schläge.
7.6. Die Summe der benötigten Schläge auf allen sechs Bahnen ergibt das Gesamtergebnis des Spielers in dem aktuellen Turnier. Das Auswerteprogramm berechnet aus den Bahnlängen und den Schlägern der Spieler die Gesamtergebnisse für alle Spieler, wobei beim Einlochen jeweils der günstigste Fall für jeden Spieler gewählt wird.
7.7. Sieger des Turnieres wird der Spieler mit dem niedrigsten Gesamtergebnis.
7.8. Die weiteren Plazierungen bei einem Turnier werden in der Reihenfolge der erreichten Gesamtergebnisse ermittelt, wobei Spieler mit einem niedrigen Gesamtergebnis besser plaziert sind als Spieler mit einem höheren Gesamtergebnis.
7.9. Erreichen zwei oder mehr Spieler dasselbe Gesamtergebnis, dann teilen sie sich ihre Plazierung.
8.1. In jeder Auswertung wird für jeden Spieler die Zahl der Schläge, die er für jede der 6 Bahnen benötigte, sowie sein Gesamtergebnis veröffentlich.
8.2. Die Werte der Schläger, die die Spieler besitzen, werden nicht veröffentlicht, ebenso die Anzahl vorgenommener oder gesparter Schlägerwechsel.
8.3. In jeder Auswertung wird die Rangliste aller an der Partie teilnehmenden Spieler veröffentlicht. Sie enthält die jeweils letzten 10 Ergebnisse sowie die daraus berechneten Gesamtpunktzahlen aller Spieler.
9.1. Mit seiner Anmeldung zu einem neuen Turnier kann jeder Spieler (normalerweise) einen seiner vier Schläger gegen einen neuen Schläger seiner Wahl wechseln.
9.2. Dazu muß der Spieler den Wert des alten und des neuen Schlägers angeben.
9.3. Der Spieler kann jedoch auch auf die Möglichkeit des Wechselns bewußt verzichten, wenn er dies in seinem Zug angibt, und sich die Wechselmöglichkeit für später aufsparen.
9.4. Besitzt ein Spieler gesparte Wechselmöglichkeiten, dann kann er in einem beliebigen Turnier solche Möglichkeiten einsetzen, um mehrere Schlägerwechsel auf einmal vorzunehmen.
9.5. Ein Spieler kann maximal 4 Wechselmöglichkeiten aufsparen. Will er dann erneut keinen Schlägerwechsel vornehmen, dann verfällt die fünfte Wechselmöglichkeit ersatzlos.
9.6. Fehlerhafte Zugangabe:
dann wird kein Schläger ausgewechselt. Dies zählt ebenfalls als Sparen wie die explizite Angabe des Spielers.
10.1. Zur Berechnung der Ranglistenpunkte eines jeden Spielers werden dessen Plazierungen in den letzten 10 Turnieren herangezogen.
10.2. Hat ein Spieler an einem Turnier nicht teilgenommen, dann erhält er für dieses Turnier 0 Ranglistenpunkte.
10.3. Für jede Plazierung in einem Turnier erhält jeder Spieler Ranglistenpunkte.
10.4. Hat der Spieler in einem solchen Turnier einen Platz p belegt, den er mit keinem Mitspieler geteilt hat, dann erhält er für diesen Platz 10000 / (2.5 + p) Ranglistenpunkte. (Programmkonstante)
10.5. Haben sich mehrere Spieler gemeinsam plaziert, dann werden die Ranglistenpunkte für alle Plätze, die diese Spieler im betreffenden Turnier belegt haben, unter diesen Spielern gleichmäßig aufgeteilt.
10.6. Die letzten 10 Turniere werden zur Berechnung der aktuellen Ranglistenpunkte eines jeden Spielers verschieden stark gewichtet, wobei das zuletzt gespielte Turnier mit dem höchsten Gewicht in die Wertung eingeht.
Die Gewichte für die 10 Turniere sind:
Turnier | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gewicht | 10% | 28% | 44% | 58% | 70% | 80% | 88% | 94% | 98% | 100% |
Je weiter ein Erfolg eines Spielers also zurückliegt, desto schneller verliert er an Wert, bis er nach 10 Runden vollständig aus der Wertung fällt.
11.1. Der Zug eines Spielers für die Anmeldung zu einem Turnier sollte etwa folgendes Aussehen haben:
Partiename: | Ballesteros |
Spieler (bzw. Pseudonym): | Karl Napf |
2 Wechsel: | 197 -> 112, 13 -> 79 |
Neuer Schlägersatz: | 112 - 79 - 5 - 2 |
12.1. Hat sich ein Spieler nicht zu einem Turnier angemeldet, aber am vorherigen Turnier noch durch eine eigene Zugabgabe teilgenommen, dann nimmt er an diesem Turnier automatisch mit seinem aktuellen Schlägersatz teil und spart seine Wechselmöglichkeit.
12.2. Hat sich ein Spieler mindestens zum zweiten Mal in Folge nicht zu einem laufenden Turnier angemeldet, dann nimmt er an diesem Turnier nicht teil und erhält dafür 0 Ranglistenpunkte. Das Turnier zählt jedoch zu den letzten 10 Turnieren, die für die Position des Spielers in der Rangliste herangezogen werden. Der Spieler wechselt in diesem Fall keinen Schläger; dies zählt jedoch nicht als Sparen einer Wechselmöglichkeit.
13.1. Die Original-Regeln zu Golf stammen von Richard Rotter.
13.2. Die vorliegende (überarbeitete) Regelfassung stammt von Michael Schröpl.
13.3. Gegenüber dem Original wurden folgende Änderungen bzw. Erweiterungen vorgenommen:
13.4. Gegenüber der ersten Auflage wurden folgende Änderungen vorgenommen:
13.5. © 1989, 1997 by Amtsblatt / Michael Schröpl. Nachdruck und Verbreitung dieser Regelfassung sind ausdrücklich erwünscht!