Inspiration Runde 23

Allgemeine Flaute was die Mitspielerzahl betrifft, was mir derzeit aber gar nicht so ungelegen kommt... Trotzdem gibt es eine(n) Neueinsteiger(in), nämlich das Team Almut Hesse und Karsten Heidemann. Bist Du nach zwei Jahren vergeblicher Überredungsversuche nun also doch bei Inspiration angekommen, Karsten ! Wie ist denn bei Euch die 'Arbeit' aufgeteilt ? Eine(r) schreibt die Fortsetzung und eine(r) die Kommentare ? Viel Spaß jedenfalls !

an Gerrit: Recht so, ich kenne Leute, die den FC Bayern 'liebevoll' 'Das Pack' nennen, aber spielen können die schon irgendwie ganz gut. ... oh, jetzt brauche ich wohl einen neuen Namen für meinen Pokalamateur in United !
Uschi an alle: Ich wünsche allen Mitspielern ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Matthias an Uschi: Vielen Dank für die Blumen. Wie steht denn derzeit der aktuelle Z- > Punkte - A-Punkte -Kurs ? Ich bin da irgendwie schlecht informiert...
Matthias an Gerrit: Und das, wo ich doch (im Gegensatz zu gewissen Kollegen) gar keine schreibslerische Beibildung genieße. Da.
... die alte: Eine Anzahl Lichter war zu sehen, die sich weitgehend um die Gegend drängten, aus der die Musik kam. Es schien vier Straßen zu geben, drei davon verliefen rechtwinklig zur Kut- schenstraße, die die Hauptstraße der Stadt war. Vielleicht würde er dort ein Restaurant finden. Er bezweifelte es, aber es könnte ja sein. Er schnalzte mit der Zunge, damit das Maultier weiterging. Jetzt wurde die Straße von mehr spo- radischen Häusern gesäumt, doch die meisten waren immer noch verlassen.

 

Version 1: Er verfluchte seine Entscheidung, dem Wanderzirkus zu folgen. Er hatte gehofft, er könnte so in die Hauptstadt gelangen. Dort wollte er Geld verdienen. Aber jetzt schien es, als würde der Zirkus nur von Dorf zu Dorf weiterziehen. Er war jetzt 3 Monate unterwegs, und wieder würde er sich hungrig schlafen legen müssen. Sein tierischer Weggefährte war müde, und weit und breit war nichts Einladendes zu sehen.
Uschi bekommt je einen Punkt von Klaus-Michael und Matthias.
Stefan: Wieso resigniert er schon, bevor er bei den Lichtern ist?
Matthias: Aha, hier reitet jemand schön nach der Vorgabe weiter - nur eben nicht richtig weiter, denn irgendwie kommt der gute Mann der Stadt keinen Meter näher. Und dabei würde mich doch ziemlich interessieren, was da abgeht... (In Er- mangelung besserer Fortsetzungen blieb dann aber doch noch was hier hängen.)
A & K.: Da will uns jemand einen (Zirkus-) Bären aufbinden.
Joachim: Nicht sehr einleuchtend. Arbeitet er für den Zirkus, oder läuft er nur hinterher? Was hat er davon?
Gerd: Tierische Weggefährten sind ja nicht unbedingt mein Fall.
Gerrit: 6/10
Version 2: Sollte Pinocchio etwa in einer Geisterstadt gelandet sein? Denn so sehr er sich auch bemühte, irgendeine Person zu erspähen, es gelang ihm nicht. "Nun bleib schon stehen, du dummes Tier. Bleib doch stehen." Pinocchio hatte da gerade Stimmen gehört. Sie kamen aus dem alten Haus auf der linken Seite. Vielleicht war dort ja etwas zu essen zu bekommen. Denn seit er am frühen Morgen aufgebrochen war, hatte er nicht mehr gegessen. Als das Maultier endlich stand, stieg er ab und ging zielstrebig auf das Gebäude zu. Das Stimmengewirr wurde lauter. Pinocchio öffnete die Tür. "Ist da jemand?" Auf seine Frage hin öffnete sich eine weitere Tür und... Wie es weitergeht, erfahrt Ihr in der nächsten Folge.
Klaus-Michael bekommt einen Punkt von Gerd und den B-Punkt von Matthias.
Matthias: Fein. Selten hat mich eine 'echte' Fortsetzung so amüsiert. Der B-Punkt ist ihr sicher. Auf jeden Fall ein einfallsreicher Schreiber!
A & K: Pinocchio kann nicht reiten und hat als Holzfigur keinen Hunger.
Gerd: So ein Unsinn, Pinocchio aus der Tiefkühltruhe, da muß es sich eigentlich um das Original handeln. Könnte aber auch von Chris oder Uschi sein, denen trau ich das auch zu. Auf jeden Fall gibt es erstmal einen Punkt.
Gerrit: Dafür, daß das Wort Pinocchio in der Vorgabe gar nicht auftaucht, wird es mir hier zu häufig (2 mal) genannt. 3/10.
Version 3: Er kam an einem kleinen Friedhof mit morschen Holztafeln vorbei, die schief waren und vom üppigen Teufelsgras überwuchert und erwürgt wurden. Etwa hundertfünfzig Meter weiter kam er an einem verwitterten Schild vorbei, auf dem stand: TULL. Die Farbe war bis fast zur Unleserlichkeit abgeblättert. Etwas weiter hinten stand ein weiteres, aber das konnte der Revolvermann über- haupt nicht entziffern. Ein Narrenchor halb drogenbenebelter Stimmen schwoll zur letzten langen Strophe von Hey Jude an - "Naa-naa-naa-na-na-na-na... hey, Jude..." -, als er die Stadtgrenze Überschritt.
Das Original gibt einen Punkt an Matthias und bekommt den B-Punkt von Stefan. Überraschung ! Der Text ist aus dem Roman 'Schwarz' von Stephen King.
Matthias: Nicht übel, obwohl schon ein bisserl 'gewürgt'. Wenn ich gezz noch wüßte, auf was dieses TULL anspielen soll... Andererseits ist die Story von dem Revolvermann auf dem Maultier (oder rennt das nur teilnahmslos nebenher?) schon reichlich gewagt. Aber ich riskier mal einen Punkt.
A & K: Kutschenstraße, Beatles, Western und Mittelalter passen nicht zusammen.
Gerd: Völlig unverständlich für mich, zu den Risiken und Nebenwirkungen befrage ich gleich Montag meinen Arzt seinen Apotheker.
Gerrit: Revolvermann und Drogen, das ist doch glatt gelogen! 2/10.
Version 4: Dies galt jedoch nur für die menschlichen Bewohner, denn zwischen Unkraut und Abfallhaufen war überall Geraschel und das Quieken sich balgender Ratten zu vernehmen. Immer mehr begann er seinen Entschluß zu bereuen, aber der knurrende Magen ließ ihm keine Wahl. Im Vergleich zu der Gewißheit, einen vierten Tag mit einem Dinner aus Eidechsen und Wüstenspringmäusen abschließen zu müssen, hatte selbst die vage Hoffnung auf eine Schüssel Maisbrei in einer herunterge- kommenen Bar etwas so Unwiderstehliches, daß er um nichts in der Welt auf sie verzichten mochte.
Stefan bekommt leider keinen Punkt. Noch eine Überraschung..
Matthias: Brav, brav, brav-nur nicht das, was ich gerne gelesen hätte. Irgendwie findet die Story hier nicht den rechten Forttrab.
A & K: Ratten, Wüstenspringmäuse und Eidechsen sind etwas zuviel Kleingetier.
Joachim: Die Wüstenspringmäuse klingen doch sehr nach einer Spielerversion...
Gerd: Das paßt nicht so ganz, in der Fortsetzung ist es mir zu laut, der Anfang hörte sich viel leiser an.
Gerrit: 5/10
Version 5: Die Häuser wirkten zwar verlassen, aber nicht heruntergekommen, es gab keine zer- brochenen Fenster, keine beschädigten Dächer oder Wände. Sie waren lediglich unbe- wohnt, ihre früheren Bewohner wahrscheinlich in Eile geflüchtet oder fortgejagt. Also hatte das unheilvolle Wirken seines Gegners auch hier schreckliche Früchte ge- tragen. Daß es hier zumindest Menschen gab die noch musizierten war ein gutes Zeichen, wenn diese auch noch genügend zu essen hatten, vielleicht genug, damit auch er eine warme Mahlzeit abbekommen könnte, sah seine Lage schon wesentlich besser aus als noch am Morgen.
Joachim bekommt drei Punkte von Gerrit, zwei von Almut & Karsten, sowie je einen von Christiane und Gerd.
Matthias: Doppelt verlassene Häuser - da muß die Medi aber einen abziehen - bleiben also 0 Punkte. kann dann auch jeder selbst in Schilling umrechnen..
A & K: 2 Punkte. Joachim: Gefällt mir von der Idee her immer noch gut, war aber sprachlich zu holprig umgesetzt (Wortwiederholung 'noch', 'hier').
Gerd: Na wohl, so kann es durchaus zusammenpassen. Leiser Anfang, Maultier im Schritt und dazu eine mutige und nachdenkliche Fortsetzung.
Gerrit: Die einzige Fortsetzung, die nicht im ersten Satz ihre Idee preisgibt. Es geht einfach weiter im Text. 8/10.
Version 6: Er konnte sich noch gut an die guten Zeiten dieses kleinen Städtchens erinnern. Damals profitierten die Menschen hier von den Goldfunden in unmittelbarer Nähe. Es gab an jeder Straßenecke Kneipen und Restaurants. Auch Bordelle gab es reichlich. Er grinste bei der Erinnerung an die vollbusige blonde Mary und ihre Künste. Währenddessen war er im ehemaligen Zentrum angekommen.
Christiane bekommt je einen Punkt von Gerd und Klaus-Michael.
Matthias: Die Hechelvariante. Frag ich mich doch glatt, welcher Konfession uns HaJo so zu- gehörig ist - sprich, ob sowas wohl Zugang in seinen geheiligten Bücherschrank gefunden haben könnte? ...könnte ja auch jemand bei mir vergessen haben..
A & K: 'Zentrum' paßt nicht; vollbusige Mary klingt nach männlichem Schreiberling.
Gerd: Paßt auch zur Fortsetzung.
Gerrit: Hier sind mir die Sätze etwas zu kurz. 4/10
Version 7: Langsam trabte das Maultier weiter, blieb aber schon nach wenigen Schritten wieder stehen, als ein langgezogener klagender Schrei aufklang. Mit lautlosem Flug strich ein Uhu über die Straße. Als er das Maultier wieder antreiben wollte, rührte sich dieses nicht von der Stelle, so blieb ihm nichts weiter übrig, als den Rest des Weges zu Fuß zu gehen.
Gerd bekommt drei Punkte von Uschi, zwei von Joachim und je einen von Christiane, Almut & Karsten, Stefan und Matthias.
Matthias: Ich war lange Zeit der Überzeugung, daß das die Originalfortsetzung sein könnte - bis ich mich dann gefragt habe, ob der Mann denn wirklich so schnell aufgeben würde. Seufz. Also werde ich mal wieder eine Punktestreuung veranstalten.
A & K: 1 Punkt Joachim: Endlich denkt mal einer an das Reittier. Das war sicher der Originalautor.
Gerd: Aha, ein Uhu, da bleibt jedes Maultier stehen. gute Idee, was ? Ist von Dir!
Gerrit: Hier ist immerhin mal die Dämmerung/Nacht berücksichtigt. 4/10
Version 8: Die Sonne war nun ganz hinter den Hügeln verschwunden, nur noch der blasse Voll- mond leuchtete seinen Weg. Die Musik wurde lauter, klang aber nicht fröhlich. Er bog um die letzte Häuserecke und erstarrte. Gut zwanzig Scheiterhaufen waren auf dem Platz errichtet und aus den meisten loderten schon die Flammen. Er schaute hin- auf. In diesem Moment drehte die junge Frau den Kopf in seine Richtung, so daß sich ihre Blicke trafen.
Matthias bekommt zwei Punkte von Stefan und je einen von Christiane, Klaus-Michael und Joachim.
Matthias: Mein 'Name der Hose'-Verschnitt. Nachbetrachtet stört mich die Formulierung mit dem 'aber nicht fröhlich' doch arg. Aber vielleicht mag ja jemand solche schmachtenden Fortsetzungen?
A & K: Zu viele Scheiterhaufen.
Gerd: Hinrichtung paßt zwar auch zur Vorgabe, aber mir ist sie zu traurig.
Gerrit: Die junge Frau ist dem Leser noch un-, dem Helden aber anscheinend schon bekannt. 2/10
Version 9: ENDE
Gerrit bekommt leider ? keinen Punkt. Radikalopposition liegt scheinbar nicht mehr im Trend. Es ist übrigens purer Zufall, daß diese Version am Ende steht, ts, ts
Matthias: Genial! Währet den Anfängen! Endlich mal wieder was richtig intelligentes! Dafür spendiere ich ohne mit der Wimper zu zucken glatt 2 R(oth)-Punkte!!!
Gerd: Z' kurz!

 

...die Tabelle: 1. Stefan Bender 42 ...wie immer erscheinen in der Tabelle die Punkte der letzten 10 Runden.

Der eingeklammerte Wert ist die Punktzahl der Runde, die nächstes Mal verfällt.

Gewinner dieser Runde ist Gerd, der sich von Platz 6 auf 3 hocharbeiten konnte.

Ganz vorne sieht es enger aus als es ist, weil Matthias nächstes Mal kräftig zahlen muß.

2. Matthias Sachs 36 [8]
3. Gerd Strucken 29 [4]
4. Uschi Steinhagen 27 [2]
5. Lukas Grossmann 26 [9]
6. Georg Richter 24 [5]
7. Thorsten Kootz 21 [4]
8. Joachim Haack 17
9. Christiane Heuer 15
10. Joachim Kronenberger 13
Gerrit Roth 13 [3]
12. Bernd Biermann 12
13. Klaus-Michael Heuer 6 [1]
Christian Schwarz 6
15. Almut & Karsten 0

 

...die aktuelle: "Was ich damit sagen will?...Was soll ich denn damit sagen wollen?...Das müßte doch wohl klar sein! Jeder kann schließlich...nein...natürlich nicht...jeder kann doch nicht 'ne Tänzerin zur Mutter..." Er kam nicht weiter. Die Worte blieben ihm in der Kehle stecken. Sein blaurotes Gesicht war plötzlich kreideweiß geworden. Bar jeder Fassung, stierte er Fried an.

 

Version 1: Dieser begann sich langsam seltsam zu wandeln. Fried ein Wehrw....?!? - Es war für ihn kaum zu glauben.
Version 2: Meike hätte ihm natürlich helfen können, hätte ihn - wie schon so oft - davor bewahrt, sich vor den Augen anderer lächerlich zu machen. Aber Meike schwieg, weiß der Teu- fel warum. Als Fried dies erkannte, fühlte er Oberwasser. "Natürlich kann nicht je- der 'ne Tänzerin zur Mutter haben" giftete er ihn an, "Aber er sollte zumindest sagen können, wer sein Vater ist..."
Version 3: Fast eine Ewigkeit schien vergangen, als er sich endlich wieder bewegte und auf die Frau zuging, die gerade die schummrige kleine Kneipe betreten hatte. Immer schneller wurden seine Schritte, bis er sie endlich in seine starken Arme schloß. So blieben sie minutenlang stehen und sprachen kein Wort.
Version 4: Der konnte nur noch mühsam an sich halten. "Du nimmst es mir also nicht übel, daß ich mir meine Mutter nicht selbst herausgesucht habe? Das freut mich aber zu hören. Könnte es sein, daß in dir und deinesgleichen doch noch ein Rest Anstand vorhanden ist? Meint ihr vielleicht, meine Mutter und ich wissen nicht, wie ihr über uns herzieht, welche Lügen ihr über uns verbreitet, mit welcher Profession ihr sie in Verbindung bringt?"
Version 5: ...Dieser hielt plötzlich eine Waffe in der Hand. Simon konnte sich nicht erklären, wo diese so schnell hergekommen war. "So habe ich das nicht gemeint", stotterte er noch, konnte die offene Schublade seines Schreibtisches aber nicht mehr sehen.
Version 6: Eine tödliche Stille breitete sich aus. Fried hielt einen mattglänzenden Dolch in der Hand. Langsam kam er näher. Ein hilfloses Stammeln: "Fried...bitte..." Kalte Schweißtropfen standen ihm auf der Stirn. Unbeeindruckt schob Fried seinen massigen Körper bis auf Armeslänge heran.
Version 7: "Aufgelegt, sie hat einfach aufgelegt!" Der Hörer rutschte ihm aus den zitternden Händen. "Und sie will mich verlassen - nach all den Jahren! Wegen Mama..." Fried seufzte und goß erst einmal Kaffee nach.
Version 8: In der nächsten Sekunde mußte die volle Champagnerflasche, die dieser aus dem Eiskübel neben sich gerissen hatte, ihm den Schädel zertrümmern. Einen halben Kopf größer als Eyff, jeden Muskel seines schlanken Körpers gestrafft, stand Fried vor seinem Beleidiger, holte mit der schweren Champagnerflasche weit zum Schlage aus.
Version 9: "Ist Johann mein...mein... ", stieß er hervor. "Dein Vater. Ja, er ist dein Vater", schnitt ihm Fried das Wort ab. "Als er letztes Jahr zurückkam, wollte deine Mutter nichts mehr mit mir zu tun haben. Deshalb hat er auf den richtigen Moment gewartet, um es dir zu sagen. Emilia wollte das natürlich verhindern. Und jetzt nimm das Messer weg, du bedrohst deinen Bruder!"

So, beim nächsten Mal sind wieder DREI Punkte zu vergeben.

und: ... die neue: Damals, ein paar Tage nach der Sache mit dem Transistorgerät, war Jochen Elvira auf der Straße begegnet. Ein anderer Junge war bei ihr, und Jochen kannte ihn, denn er war aus einer Parallel- klasse in der gleichen Schule. Sie trug die Kette, die er für sie gestohlen hatte. Er ging auf sie zu und wollte sie begrüßen, doch sie warf den Kopf in den Nacken, sah zur Seite und ging vorbei, als wäre er gar nicht da.

Viel Vergnügen beim Ausbrüten der neuen Fortsetzungen, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch !


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